Indiansmile

Mein Leben in Indien

Islam in Indien

Der Islam ist die größte religiöse Minderheit in Indien. Circa 13 Prozent der Bevölkerung sind Muslimas und Muslime. Ein Großteil davon leben in den Bundesstaaten West Bengal, Uttar Pradesh und Bihar.

Die Entstehung des Islams in Indien

Die Geschichte des Islams in Indien begann im 8. Jahrhundert. Arabische Eroberer erreichten den Norden Indiens und breiteten sich von dort aus. Über den Seeweg ließen sich die Araber zudem im Südwesten (im heutigem Kerala) nieder.

Ende des 14. Jahrhunderts wurden Muslimas und Muslime infolge der Mongolen-Herrschaft geschwächt. Ihre Macht gewannen sie erst mit der Gründung des Mogulreiches (1526 bis 1858) zurück. Der Islam verbreitete sich überwiegend durch Missionare, persische und afghanische Einwanderer und Eheschließungen.

1947 erfolgte die Teilung des Britisch-Indien in Indien und Pakistan. Viele gebildete Muslimas und Muslime siedelten sich in Pakistan an, was große Auswirkungen auf die muslimische Gesellschaft Indiens hatte. Die hier gebliebenen waren überwiegend von der Landwirtschaft und dem Handel abhängig und verfügten über geringe finanzielle Mittel.

Das berühmteste Bauwerk des Islams in Indien

Möchtest du in Indien muslimische Architektur bewundern, solltest du nach Agra fahren.

Denn hier befindet sich eines der bekanntesten Bauwerke der Welt: Der Taj Mahal.
Im Jahr 1631 ließ der Mogul Shah Jahan dieses Weltwunder als Erinnerung an seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal erbauen.

Heutzutage besuchen jährlich mehr als acht Millionen Besucher den Taj Mahal.

Taj Mahal Indien
Taj Mahal

Woran glauben Muslimas und Muslime?

Anhänger:innen des Islams glauben an sechs Grundsätze, die die Grundlage ihrer Religion bilden:

Der Glaube an diese sechs Grundsätze reicht aber alleine nicht aus. Der Islam muss gelebt werden.
Die fünf Säulen des Islams stehen deshalb für die Pflichten, die die Muslimas und Muslime in ihrem Leben erfüllen müssen:

1. Schahada (Das Glaubensbekenntnis)

2. Salat (Die 5 täglichen Gebete)

3. Zakat (Soziale Pflichtabgabe)

4. Saum (Fasten an Ramadan)

5. Hadsch (Pilgerfahrt nach Mekka)

Anhänger:innen des muslimischen Glaubens nehmen ihr Schicksal an, da für sie das tatsächliche Leben erst im Jenseits beginnt. Die vorherige Existenz ist für sie nur eine Prüfung, die sie bestehen müssen. Das Paradies und die Ewigkeit warten auf sie, wenn sie Gott dienen.

Dennoch sollen sie nicht einfach alles hinnehmen, sondern mithilfe von harter Arbeit ein ehrliches Leben führen.

Das Symbol des Islams

Ein offizielles Symbol des Islams gibt es nicht. Weit verbreitet und somit eingebürgert hat sich aber die Mondsichel (Hilal) zusammen mit einem Stern.
Die Neumondsichel spiegelt die Wichtigkeit des Mondkalenders im Islam wider. So beginnt beispielsweise der heilige Fastenmonat Ramadan erst, wenn die Mondsichel erkennbar ist.

Mondsichel und Stern Islam Symbol

Die heilige Farbe des Islams

Grün gilt als heilig, was sich auf den grünen Mantel und Turban des Propheten Mohammed zurückführen lässt. Zudem stellt es das Paradies mit seinen saftigen Wiesen und Wäldern dar.

Islamische Länder erkennst du daran, dass die Farbe Grün in ihrer Nationalflagge vorkommt.
Der grüne Abschnitt der indischen Nationalflagge steht allerdings nicht für den Islam. Damit werden Glaube, Wachstum, Wohlstand und Fruchtbarkeit ausgedrückt.

Welche täglichen Rituale befolgen die Anhänger:innen des Islams in Indien?

Anhänger:innen des Islams beten fünfmal täglich zu bestimmten Zeitpunkten. Durch die Gebete (Salat) nehmen sie eine Verbindung mit Allah auf.

Sie ziehen dafür ihre Schuhe aus und reinigen sich. In einer sauberen Umgebung beten sie auf einem Gebetsteppich in Richtung Mekka (heilige Stadt des Islams).
Das wichtigste Gebet findet Freitagmittag – am besten in einer Moschee – statt.

Was ist im Islam verboten und erlaubt?

Im Islam gibt es einige Verbote. Hier habe ich einige Beispiele für dich zusammengestellt, die für gläubige Muslimas und Muslime verboten („haram“) sind:

Erlaubt („halal“) ist Fleisch, das von geschächteten Tieren stammt. Geschächtet bedeutet, dass das Tier ohne vorherige Betäubung mit einem Schnitt durch die Kehle geschlachtet wird.

Wie kann ich zum Islam konvertieren?

Die meisten Muslimas und Muslime gehören dem Islam seit ihrer Geburt an. Du hast aber auch die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt zu konvertieren.

Dafür bekennst du dich zu Allah und sprichst die Schahada (das Glaubensbekenntnis) in arabischer Sprache. Du kannst dies ohne Zeugen durchführen. Um eine Urkunde zu erhalten, die deine Religionszugehörigkeit bestätigt, musst du dies jedoch in einer Moschee vor mindestens zwei Zeugen vortragen.

Eine Beschneidung oder Namensänderung ist nicht notwendig. Die Konvertierung muss gut überlegt sein, da ein Austritt nach islamischen Glauben untersagt ist.

Was feiern Muslimas und Muslime?

Die wichtigsten Feiertage des Islams in Indien sind:

Wann alle Feiertage genau stattfinden, erfährst du hier in meinem Festivalkalender.

Berühmte Moscheen in Indien

Jama Masjid Moschee in Alt-Delhi
Jama Masjid Moschee, Alt-Delhi