Der berühmte Taj Mahal in Indien ist eines der meistbesuchten Orte der Welt. Aufgrund seiner einmaligen Schönheit und der einzigartigen Architekturleistung gehört er zu einem der neuen sieben Weltwunder. Außerdem wurde er 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.
Mit Sicherheit hast du schon viele Fotos vom Taj Mahal gesehen, schließlich ist er eines der am häufigsten fotografierten Sehenswürdigkeiten weltweit. Wenn du auch so begeistert bist von diesem Bauwerk wie ich, solltest du es auf jeden Fall einmal in deinem Leben besichtigen!
Ich habe den Taj Mahl während meiner ersten Reise nach Indien besucht – noch bevor ich hierhergezogen bin. Es war Juni und das Thermometer kletterte bis auf unfassbare 47 Grad Celsius. Doch es hat sich definitiv gelohnt! Möchtest du die Hitze vermeiden, empfehle ich dir allerdings in den Wintermonaten von Oktober bis Februar hierherzukommen.
Doch warum wurde der Taj Mahal eigentlich gebaut? Und wie kam es dazu, dass er als „Denkmal der Liebe“ bezeichnet wird?
Die Geschichte des Taj Mahals
Möchtest du zum Taj Mahal, musst du nach Uttar Pradesh in die Stadt Agra fahren. Vom 16. bis 18. Jahrhundert war sie noch die Hauptstadt des Mogulreichs und auch der 5. Mogulkaiser Shah Jahan (1592-1666) regierte hier. Im Jahr 1631 ereilte ihn ein tragisches Schicksal: Seine dritte und zugleich Lieblings-Ehefrau Mumtaz Mahal verstarb, als sie ihr 14. Kind zur Welt brachte.
In Erinnerung an sie ließ der trauernde Kaiser noch im selben Jahr ein prachtvolles Mausoleum, den Taj Mahal, am Fuße des Yamuna Flusses errichten.
Da Mumtaz Mahal in Burhanpur, im Bundesstaat Madhya Pradesh verstarb, sollte der Taj Mahal ursprünglich an diesem Ort errichtet werden. Allerdings konnte die Stadt keine ausreichenden Mengen an weißem Marmor bereitstellen, weshalb der Bau letztendlich nach Agra verlegt wurde.
Als Hauptarchitekt dieses unvergleichlichen Projekts stellte Shah Jahan den aus Lahore (heutiges Pakistan) stammenden Ustad Ahmad Lahauri ein. Dieser ließ Elemente der islamischen, indischen und persischen Architektur in sein Werk mit einfließen. (Ustad Ahmad Lahauri entwarf neben dem Taj Mahal übrigens auch das Red Fort und die Jama Masjid Moschee in Delhi.)
Mehr als 20.000 Arbeiter benötigten 17 Jahren, um das Hauptmausoleum fertigzustellen. Darunter befanden sich Spezialisten unter anderem vom indischen Subkontinent, dem heutigen Persien, Syrien und Europa. Für den Transport der oft schweren Materialien waren außerdem circa 1000 Elefanten im Einsatz.
Fünf weitere Jahre dauerte es, bis schließlich die Außengebäude sowie die Gärten vollendet waren.
Die Gesamtkosten sollen sich auf bis zu 32 Millionen Rupien belaufen haben.
Der Taj Mahal Komplex
Mehrere Bauwerke fügen sich auf insgesamt 170.000 Quadratmeter zu einem großen Komplex zusammen:
Das Haupttor
Um den Taj Mahal zu erreichen, musst du zunächst durch das große Haupttor gehen. Und auch, wenn du schon die ersten Blicke auf den Taj Mahal erhaschen kannst, lohnt es sich einmal nach oben zu sehen. Denn selbst das Eingangstor ist mit seinen weißen Chhattris (kleine Pavillons) und den Zierminaretten eine architektonische Besonderheit.
Das Mausoleum
Nachdem du durch das Tor hindurch bist, erscheint der Taj Mahal in seiner vollen Pracht. Besonders schön erstrahlt sein weißer Marmor in den frühen Morgenstunden. Je nach Tageszeit ändert sich seine Farbe, da die Sonne jeweils anders reflektiert wird.
Das Mausoleum befindet sich auf einer großen Terrasse aus weißem Marmor, wodurch es sich noch mehr von seiner Umgebung abhebt. Der Marmor stammt aus Makrana in Rajasthan und ist typisch für die Mogularchitektur der damaligen Zeit.
Auf dem Dach des Taj Mahal siehst du vier hinduistische Chhattris und eine riesige Kuppel, deren Spitze eine Höhe von 73 Meter erreicht.
Das Gebäude selbst ist von vier Minaretten aus weißem Marmor umgeben. Das Besondere an ihnen ist, dass sie sich etwas nach außen neigen. Im Falle eines Erdbebens würden sie somit nicht auf den Taj Mahal fallen und ihn dadurch beschädigen.
Im Inneren befindet sich in einer achteckigen und mit Halbedelsteinen verzierten Kammer der Kenotaph (Scheingrab) von Mumtaz Mahal. Des Weiteren kannst du hier aber ebenfalls den Kenotaph ihres Ehemannes Shah Jahan besichtigen.
Dieser sticht besonders hervor, da er nicht in die Symmetrie hineinpasst, die du in dem gesamten Komplex erkennen wirst. Da er etwas fehl am Platz wirkt, kann davon ausgegangen werden, dass der Kaiser hier ursprünglich nicht beerdigt werden sollte. Die tatsächlichen Gräber des Ehepaares befinden sich übrignes im Keller unterhalb dieses Raumes.
Verlässt du das Mausoleum, kannst du einmal um den Taj Mahal herumgehen und die Aussicht auf den Yamuna Fluss genießen.
Die Gartenanlage
Als wär der Taj Mahal alleine nicht schon einzigartig genug, so sind auch die umliegenden Gärten eine Sehenswürdigkeit für sich. Es wird oft gesagt, dass sie die irdische Darstellung des Paradieses seien.
Neben all den Wasserläufen, Springbrunnen und Pflanzen ist vor allem die lange Mittelachse mit den spiegelgleichen Grünanlagen auf beiden Seiten auffällig. Diese architektonische Besonderheit lässt sich auch beim Humayun`s Tomb in Neu-Delhi erkennen. Kein Wunder – schließlich diente dieses Mausoleum als Vorbild für den Taj Mahal.
Die Moschee westlich des Taj Mahals
Stehst du vor dem Taj Mahal, siehst du auf der linken Seite eine weitere Baulichkeit: Die Kau Ban Moschee. Sie wurde hauptsächlich aus rotem Sandstein erbaut und stellt einen schönen Kontrast zur weißen Fassade des Taj Mahals dar.
Noch heute haben Anhänger des Islam die Möglichkeit in dieser Moschee zu beten.
Das Gästehaus
Auf der anderen, östlichen Seite des Taj Mahals befindet sich ein Gebäude, das ein Spiegelbild der Moschee darstellt. Dieses Gästehaus, auch Mihmaan Khana oder Jawab genannt, wurde als ästhetisches Gleichgewicht gebaut, was erneut die große Symmetrie der gesamten Anlage verdeutlicht.
Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Moschee. Diese müssen in Indien so ausgerichtet sein, dass die Gläubigen nach Westen, in Richtung Mekka, beten können. In früheren Jahren war es als Gästehaus für all diejenigen gedacht, die das Grab von Mumtaz Mahal an ihrem Todestag besuchen möchten.
Der Taj Mahal im Mythen Check
Um den Taj Mahal ranken sich die verschiedensten Mythen. Ein paar davon stelle ich dir hier vor:
1. Der Taj Mahal ist viel mehr als nur ein Denkmal der Liebe.
Viele Menschen bewundern die Liebesgeschichte zwischen dem Kaiser Shah Jahan und seiner Ehefrau, die letztendlich zum Bau des außergewöhnlichen Mausoleums geführt hat.
Dass dieses Projekt darüber hinaus den großen Einfluss des Kaisers widerspiegelt, wissen nur die wenigsten. Sowohl die Größe des Taj Mahals, die kraftvolle Mittelachse als auch die akkurate Symmetrie stehen als Symbol für seine Macht.
2. Die Arbeiter wurden nach Abschluss der Bauarbeiten verstümmelt.
Ein weiterer Mythos besagt, dass der Mogulkaiser die Einmaligkeit des Taj Mahals in jedem Fall bewahren wollte. Aufgrund dessen soll er den Arbeitern die Augen entfernt und die Hände abgehakt haben lassen, damit sie keine Nachahmung erstellen können.
Bis heute gibt es jedoch keine historischen Beweise für diese grauenhafte Tat.
3. Es gab einen schwarzen Taj Mahal.
Angeblich wollte Shah Jahan auf der anderen Seite des Yamuna Flusses sein eigenes Mausoleum, einen schwarzen Taj Mahal, bauen lassen.
Zu diesem Unternehmen kam es allerdings nicht, da er von seinem eigenen Sohn Aurangzeb abgesetzt und im Agra Fort eingesperrt wurde. Zudem fehlen konkrete Beweise, wie zum Beispiel Baupläne oder ähnliches.
Der Taj Mahal verliert sein Strahlen
Leider verändert sich die Farbe des ursprünglich weißen Marmors immer mehr ins gelbliche. Schuld daran hat die Luftverschmutzung, die durch die ausgestoßenen Schadstoffe der umliegenden Fabriken, Autoabgase und der Müllverbrennung entsteht.
Um dies zu verhindern, wurden bereits Maßnahmen getroffen, wie zum Beispiel die Schließung einiger Fabriken sowie ein Verbot von Fahrzeugen rund um die historische Anlage.
Eintrittspreise und Öffnungszeiten
Klicke hier, um die aktuellen Eintrittspreise des Taj Mahals zu erfahren.
Freitags ist der Komplex geschlossen. An allen anderen Tage kannst du ihn von 30 Minuten vor Sonnenaufgang bis 30 Minuten vor Sonnenuntergang besichtigen.
Location
Der Taj Mahal ist von der Hauptstadt Neu-Delhi innerhalb von circa vier Autostunden erreichbar. Bereits die Fahrt ist ein unglaubliches Erlebnis, da es immer etwas zu sehen gibt – sei es die schöne Landschaft oder die anderen interessanten Verkehrsteilnehmer.
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