Der Hinduismus ist mit circa eine Milliarde Anhängern die drittgrößte Religionsgemeinschaft der Welt.
In Indien leben die meisten Hindus und machen dort ungefähr 80 % der Gesamtbevölkerung aus. Zusätzlich wirst du in Indiens Nachbarland Nepal, auf Mauritius und der indonesischen Insel Bali Gläubige des Hinduismus antreffen.
Indien ist das Ursprungsland des Hinduismus. Wann genau alles begann, lässt sich jedoch schwer festmachen. Der Hinduismus hat sich über lange Zeit, ohne ein einschneidendes Erlebnis entwickelt. Er war vielmehr schon immer da und gilt deshalb als ewige Religion.
Hindus selbst bezeichnen ihren Glauben als „Sanatana Dharma“ – die ewige Ordnung / das ewige Gesetz.
Vor circa 4000 Jahren fanden jedoch wichtige Geschehnisse für die Entwicklung der Religion statt. Zu dieser Zeit lebten die indischen Ureinwohner am Indus, dem längsten Fluss des Landes. Arische Einwanderer aus Zentralasien besiedelten dieses Gebiet im Norden Indiens mitsamt ihrer ganz eigenen religiösen Vorstellungen und ihrer heiligen Sprache „Sanskrit“.
Die unterschiedlichen Weltanschauungen vermischten sich. Die daraus resultierenden Religionstexte – Veden – wurden zunächst mündlich überliefert und ab circa 500 v. Chr. schriftlich festgehalten.
Warum „Hindu“?
Zu einer sehr viel späteren Zeit kamen die Muslime nach Indien. Sie sahen die am Fluss wohnenden Menschen und bezeichneten sie als „Hindus“.
„Hindu“ stammt dabei von dem Sanskrit-Wort „Sindhu“ (Fluss) ab und steht für alle nicht-muslimischen Einwohner.
Der Hinduismus in Indien und das Kastensystem
Bestimmt hast du auch schon einmal von dem indischen Kastensystem gehört.
Mithilfe dieses Systems wurden die Anhänger des Hinduismus in Indien in verschiedene soziale Gruppen, die Kasten (Varnas) aufgeteilt:
Brahmanen: Lehrer der heiligen Schrift, Priester und Ärzte
Kshatriyas: Krieger/Soldaten, Adelige
Vaishyas: Kaufleute, Handwerker, Bauern
Shudras: Sklaven, Diener, Arbeiter
Diese 4 Hauptgruppen unterteilen sich wiederum in unzählige Jatis (Unterkasten).
Zudem gibt es kastenlose Menschen, die sogenannten „Unberührbaren“, die auch als Paria („Ausgestoßene“) oder Harijan („von Gott geweiht“) bezeichnet werden. Heutzutage wird überwiegend von Dalits („Unterdrückten“) gesprochen. Sie machen mit circa 250 Millionen Menschen einen großen Teil der Gesellschaft aus, sind von dieser jedoch weitestgehend ausgeschlossen.
Ein „Wechseln“ der Kaste ist nicht möglich.
Seit mehr als 70 Jahren ist das Kastensystem in Indien nun offiziell abgeschafft. Nachdem Indien im Jahr 1947 seine Unabhängigkeit erreicht hatte, wurde zwei Jahre später die neue indische Verfassung verabschiedet und die Aufhebung des Kastensystems beschlossen.
Wie viele Hindu-Götter gibt es?
Hindus kennen nicht nur einen Gott – ganz im Gegenteil! Es sollen mehr als 330 Millionen sein. Der Hinduismus ist außerdem kein einheitlicher Glauben. Es fehlt ein allgemein gültiges Glaubensbekenntnis.
Stattdessen handelt es sich um eine große Zusammenstellung vieler Glaubensformen, Traditionen, Sprachen und Dialekten. Der Hinduismus teilt sich dabei in 3 Hauptformen auf:
Vishnuismus
Shivaismus
Shaktismus
Jeder Hindu hat die freie Wahl, welchen Hinduismus Gott er verehren möchte. Die meisten Menschen beten die Götter Brahma, Shiva oder Vishnu an.
Hinduismus und Wiedergeburt
Ein zentraler Punkt im Hinduismus ist die Reinkarnation (Wiedergeburt). Hindus glauben daran, dass die Seele (Atman) den Körper verlässt, sobald ein Mensch stirbt und in eine neue Existenz übergeht.
Dabei kann es sich um einen Mensch, ein Tier, eine Pflanze oder ein göttliches Wesen handeln. In welche Gestalt die Seele wandert, hängt vom Karma der jeweiligen Person ab.
Hat sie viel Gutes in ihrem Leben getan? Dann wird ihr im nächsten Leben vieles Positives widerfahren. Da dies ebenfalls andersherum gilt, ist jeder um ein gutes Karma bemüht.
Das Prinzip des ewigen Kreislaufs – Samsara – erklärt den großen Respekt, den Hindus jedem Lebewesen entgegenbringen. Alles besitzt eine Seele. Vielleicht ja sogar die des verstorbenen Onkels?
Die Hindus glauben an die Wiedergeburt. Das höchste Ziel jedes Gläubigen ist jedoch die Moksha, die Befreiung aus dem ewigen Kreislauf. Erreichen können sie es durch eine gute Lebensweise mit großer Gottesliebe, Meditation, Yoga und Askese.
Das Symbol des Hinduismus
Selbst, wenn du kein Yogi bist, hast du das berühmteste Hinduismus Zeichen mit Sicherheit schon einmal gesehen:
Diese heilige Silbe setzt sich aus den vier Elementen A, U, M und dem Punkt als Charakterisierung der Stille zusammen. Sie steht für Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und Ewigkeit – aber auch für die Hinduismus Götter Brahma, Vishnu, Shiva und deren Einheit.
Im Hinduismus gilt ॐ als Ur-Klang, der für die Entstehung des Universums verantwortlich ist.
Probiere es am besten selbst aus: Spreche die Silbe A-U-M und du wirst merken, wie dein Körper zu vibrieren beginnt und Energie freigesetzt wird.
Welche täglichen Rituale befolgen Hindus?
Tagtäglich nehmen die Hindus Kontakt mit ihren Göttern auf. Meist am Morgen und als Abschluss des Tages.
Dafür müssen sie jedoch nicht immer in den nächsten Tempel gehen. Für die Durchführung der Puja (Zeremonie zur Verehrung der Götter) befindet sich in jedem Haus ein kleiner Altar mit Bildern des jeweiligen Gottes. Er wird mit Blumen geschmückt und dabei Räucherkerzen angezündet.
Die Puja besteht meist aus Atemübungen, einer rituellen Reinigung, das Sprechen von heiligen Hymnen und persönlichen Worten. Auch die Opfergabe ist ein wichtiger Bestandteil. Dabei werden Räucherstäbchen angezündet sowie Blumen und ein Licht (Aarti oder Arati) den Hinduismus Göttern dargeboten.
Zusätzlich opfern die Hindus vegetarische Speisen, wie zum Beispiel Süßigkeiten oder Früchte. Dieses Prasad wird anschließend auf die Mitglieder der Familie verteilt und von ihnen verspeist.
Was ist im Hinduismus verboten?
Glaubst du, dass Hindus Alkohol trinken dürfen? Wenn ja, dann hast du recht. Der Konsum von Alkohol ist tatsächlich erlaubt. Um die Moksha (Erlösung) aus dem ewigen Kreislauf zu erreichen, wird Hindus aber empfohlen, ein asketisches Leben zu führen.
In den Hinduismus kannst du nur hineingeboren werden. Es ist nicht möglich, zu einem späteren Zeitpunkt zu konvertieren.
Feiertage des Hinduismus
Der Hinduismus in Indien setzt sich aus vielen verschiedenen Traditionen und Religionen zusammen. Daraus ergibt sich, dass auch die Feierlichkeiten etwas unterschiedlich ausfallen können.
Besonders groß gefeiert werden Makar Sankranti (Sonnenwende), Holi (Frühlingsfest) und Diwali (Lichterfest).
„Hindu“ stammt dabei von dem Sanskrit-Wort „Sindhu“ (Fluss) ab und steht für alle nicht-muslimischen Einwohner.
An den vielen anderen Feiertagen verehren die Menschen die Hinduismus Götter.
Ganesh Chaturthi (Geburtstag von Ganesha)
Krishna Janmashtami (Geburtstag von Krishna)
Maha Shivaratri (Die Nacht des Shiva)
Rama Navami (Geburtstag von Rama)
Vasanta Panchami / Sarasvati Puja (Fest zu Ehren Sarasvati)
Ratha Yatra (Wagenfest)
Navaratri / Durga Puja (Verehrung der Göttin Durga)
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